Die Auswertung des letzten Silageprojekts bestätigt wieder einmal, dass die Gärqualitäten der österreichischen Silagen von vielen Faktoren beeinflusst werden, die jeder Landwirt selbst steuern kann.
Mahd
Hier kommt es natürlich in erster Linie auf den richtigen Schnittzeitpunkt an. Besonders beim ersten Aufwuchs sollte dieser nicht übersehen werden und jedenfalls zeitig im Stadium des Ähren- und Rispenschiebens liegen. Wenn möglich sollte das Futter vor dem Mähen abgetrocknet sein, um einerseits Verschmutzungen im Futter zu vermeiden und andererseits um eine ausreichende Zuckerkonzentration in der Blattmasse der Gräser für die Silierung zu erreichen. Frühmorgens gemähtes Futter hat zum Beispiel die Hälfte an Zuckergehalt, als jene Silagen, die erst am frühen Nachmittag gemäht werden. Am Abend gemähtes Futter hat zwar über den ganzen Tag in Summe einen noch höheren Zuckergehalt in der Blattmasse angereichert, dieser wird jedoch über Nacht zum Teil wieder veratmet und steht somit nicht mehr zur Gänze den Milchsäurebakterien zur Verfügung. Wie die Auswertung in der Grafik zeigt, haben auch die unterschiedlichen Mähwerkstypen, sowie die Schnitthöhe einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Gärsäuremuster. So ist die positive Wirkung eines Mähaufbereiters unumstritten, da die Zellwände besser aufgebrochen werden und der darin enthaltene Zucker somit schneller den Milchsäurebakterien zur Verfügung steht. Bei der anzustrebenden Schnitthöhe sollten die 7 cm unbedingt eingehalten werden. Die Projektteilnehmer mit einer Schnitthöhe von unter
5 cm hatten im Durchschnitt deutlich höhere Clostridiengehalte in den Silagen, auch der Buttersäuregehalt war im Durchschnitt mit fast 9 g pro kg Trockenmasse (TM) dreimal so hoch wie der angestrebte Soll-Bereich von unter 3 g pro kg TM.