Durchforstungen erhöhen die Stabilität, Vitalität und Qualität. Die Stabilität drückt sich im H/D-Wert aus, dem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser in Zentimeter. Dieser Wert sollte unter 80 bleiben, am besten sogar unter 70. Ein niedriger H/D-Wert hat außerdem eine größere grüne Krone zur Folge, wodurch die Vitalität ebenfalls steigt. Diese Eingriffe erhöhen die Widerstandskraft gegenüber Windwürfen und Schneebrüchen.
Bei Nadelholz sollten die Erstdurchforstungen bei 12 Meter (max. 15 Meter) und beim Laubholz bei ca. 15 bis 18 Metern durchgeführt werden.
Nadelholz-Erstdurchforstung
Nach Anlage der Rückegassen sollten nicht mehr als 250 Z-Bäume ausgewählt und freigestellt werden. Das bedeutet einen Abstand von rd. 6 bis 7 Meter zwischen den ausgewählten Zukunftsstämmen. Wie viele Bedrängerbäume weggeschnitten werden, hängt davon ab, wie sich der Bestand bis zum Eingriff entwickelt hat und in welcher Seehöhe man sich befindet. Je dichter der Bestand vor dem Eingriff war, desto vorsichtiger muss vorgegangen werden. Fichtenbestände, die mit maximal 2.500 Stück pro Hektar begründet wurden, benötigen bis zur Erstdurchforstung in der Regel keine Stammzahlreduktion. In der Höhenzone mit Nassschneegefahr (ca. 700-900 m) sollte schon vorher der Bestand reduziert worden sein, damit die einzelnen Bäume sich stabiler entwickeln können. Bei Erstdurchforstungen von Lärche und Douglasie gelten eher die Abstände der Z-Bäume wie beim Laubholz, vor allem dann, wenn das Ziel Wertholz ist.