Nach einer langen Trockenperiode konnte der Großteil der Getreideernte bis Ende Juli eingebracht werden. Der Drusch der Wintergerste erfolgte beispielsweise in Oberösterreich früh, zeitgleich mit dem Burgenland. Die Erträge waren mit 7,5 Tonnen im guten Durchschnitt, das Hektolitergewicht zufriedenstellend. Schwieriger war die Situation beim Weizen, der durch Hitze und anhaltende Trockenheit sehr rasch abreifte. Erfreulich ist, dass die Weizenernte mit 7,3 Tonnen je ha nur leicht unterdurchschnittlich war. Die mit Satellitenunterstützung prognostizierten Ertragseinbrüche sind damit nicht eingetroffen.
Das zeigt, dass Oberösterreich auch bei Weizen eine hohe Ertragsstabilität über die Jahre aufweist. Allerdings fielen heuer beim Weizen die Erträge je nach Wasserhaltefähigkeit der Böden sehr unterschiedlich aus. Das Hektolitergewicht ist mit 78 bis 84 kg durchwegs gut.
Weizenerträge weiter steigend
Die AGES hat die Entwicklung der Weizenerträge in den letzten 60 Jahren aufgezeichnet. In der nebenan stehenden Grafik kann man in Feuchtgebieten z.B. OÖ bis dato jährlich konstant steigende Erträge feststellen. Hier ist ersichtlich, dass die oberösterreichischen Erträge Ø 1,5 bis 2 Tonnen höher als in Niederösterreich bzw. im Bundesdurchschnitt liegen. Im flächenstarken Niederösterreich sind die Erträge heuer zwar gut, stagnieren aber wegen der zunehmenden Trockenheit seit fast 30 Jahren. Dies ist für die Getreideversorgung Österreichs eine bedenkliche Entwicklung, denn alleine die Bezirke Mistelbach und Gänserndorf verfügen mit rd. 50.000 ha über eine Weizenfläche, die der Weizenfläche Oberösterreichs entspricht.