Im letzten Herbst war die Witterung sehr warm und lange Zeit auch trocken. Seit langem ist bekannt, dass die Blattläuse mit Viren belastet sind. Die Tiere hatten also lange Zeit von einer Getreidepflanze zur nächsten zu fliegen und mit ihrer Saugtätigkeit Viren (v.a. das Gerstengelbverzwergungsvirus) zu übertragen. Die Symptome eines Befalls – Gerstenpflanzen mit gelbstreifigen Blättern und stark bestockt und verzwergt – sind im Herbst in der Regel nicht erkennbar. Erst im Frühjahr wurde das ganze Ausmaß des Befalls sichtbar.
Welche Lehren sind aus dem letzten Jahr zu ziehen?
• bei warmer trockener Witterung erst ab der ersten Oktoberwoche anbauen
• wenn verfügbar, resistente Sorten an- bauen
• bei verstärktem Blattlausauftreten und prognostizierter warmer Witterung rechtzeitig ein Insektizid einsetzen
Es hat sich bei Besichtigungen im Frühjahr gezeigt, dass im Oktober gesäte Bestände deutlich weniger oder gar keinen Befall mit dem Gelbverzwergungsvirus hatten – auch wenn kein Insektizid eingesetzt wurde. Auf einem Versuchsbetrieb (Sorte Adalina, Vorfrucht Körnermais) wurde nur der Saatzeitpunkt variiert, alle anderen Parameter waren gleich (auch kein Insektizideinsatz) und das Ergebnis lautete:
Anbau 27.9.: 4.720 kg/ha
Anbau 6.10.: 7.372 kg/ha