Das Thema „Wettbewerbssituation für landwirtschaftliche Dienstleister“ brennt bei den Mitgliedsbetrieben und in der VLÖ unter den Nägeln.
Unbehagen über Zweiklassen-Gesellschaft
In keiner uns bekannten Branche der Wirtschaft sind die wettbewerbsrechtlichen Unterschiede so krass, wie im Sektor Agrarservice.
Nahezu jede Woche gehen im Verbandsbüro Hinweise zu Übertretungen von Landwirten beziehungsweise Landwirte-Söhnen ein. Sie arbeiten auf Basis einer landwirtschaftlichen Nebentätigkeit, wo jedoch der erlaubte rechtliche Rahmen zum Teil hochgradig überzogen wird. Bei drei von vier Mitgliedergesprächen vor Ort wird dieses Thema vom Unternehmer angesprochen und es erfolgen jeweils Hinweise und Beispiele aus dem regionalen Umfeld. Die Situation ist erschreckend. Waren es vor fünf Jahren Fälle in einer doch überschaubaren Dimension, so müssen mir heute von gezielten Umgehungen sprechen. Landwirte tauschen sich dazu untereinander aus und es werden immer raffiniertere Praktiken entwickeln. Die Branche macht sich mit dieser „Schattenwirtschaft“ selbst kaputt. Ebenso ist festzustellen, dass dafür scheinbar kein Unrechtbewusstsein vorliegt und als normale Sache angesehen wird.
Wir versuchen in unseren Darstellungen sachlich zu bleiben, sehen uns angesichts der Dimension und Tragweite mittlerweile verpflichtet eine Berichterstattung zur Realität und zu den Fakten in der Praxis vorzunehmen.