Liebe Lohnunternehmerin,
lieber Lohnunternehmer,
in den letzten Wochen sind bei mir verstärkt Anrufe zur Gestaltung von Arbeitspreisen eingegangen. Dies ist nicht unbegründet, denn viele Unternehmer, aber auch Landwirte als Dienstleister sind verunsichert. Bei den Gesprächen mit Landwirten kursieren Aussagen, wonach die Arbeitspreise eine Ausgewogenheit zwischen den Interessen der Kunden und den Interessen der Dienstleister erfahren sollen. Bei diversen Bauernversammlungen wird dafür Stimmung gemacht, dass beide Seiten beigeben sollen. Für mich stellt sich die Frage, um welche Interessen es hier geht, wenn die Lieferanten z.B. der Mineralölhändler, der Ersatzteilversorger oder der Folienhändler um 20, 30 oder mehr Prozent gegenüber dem Vorjahr seinen Verkaufspreis ändern musste. Die Rohstoff- und Herstellkosten sind entsprechend angestiegen. Uns ist allen bekannt, welche Gründe dahinterstehen und welche Auswirkungen das haben wird. Parallel steigen die Preise für Agrarprodukte und das ist gut so. Zu dieser Diskussion können Dienstleister nur eine klare Antwort geben: Die entstehenden Mehrkosten für Betriebsmittel, Maschinennutzungen, die Arbeit der Mitarbeiter usw. müssen in vollem Umfang an den Kunden weiter verrechnet werden. Jeder Unternehmer, der hier nachgibt hat verloren. Bei Ertragsspannen mit 0–2 Prozent des Umsatzes oder auch bei negativen Erträgen kann eine solche Diskussion nicht geführt werden. Diese Rechnung würde vollständig auf dem Rücken der Dienstleister ausgetragen werden.