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Die VLÖ ist die Berufsorganisation für landw. und forstw. Lohnunternehmen in
Österreich. Sie vertritt die Anliegen der Berufsbranche und ist Ansprechpartner
für alle Fragen rund um den Betrieb eines Lohnunternehmens.

Das Fachzentrum für Energie und Landtechnik Triesdorf in Bayern lud am 19. Mai 2022 zum zehnten Mal zum großen Gülletag ein. Hochkarätige Vorträge, Informationsstände mit teilnehmenden Firmen und eine große Maschinenvorführung kennzeichneten die Veranstaltung. Der Gülletag war eine Woche vorher ausgebucht, so groß war das Interesse.

Treffpunkt Güllewirtschaft

Führende Anbieter zur Gülleausbringtechnik und Aufbereitung von Gülle waren anwesend. Die hohen Düngerpreise, aber auch interessante Referenten dürften zu diesem regen Interesse beigetragen haben.

Hohe Düngerpreise

Die hohen Düngerpreise bringen den Einsatz von Wirtschaftsdünger in ein neues Licht.

Professor Bernhard Bauer von der FH Triesdorf ging in seinen Ausführungen auf die Grenzen der Wirtschaftsdüngerausbringung zur Steigerung der Nutzungseffizienz ein. Er hielt fest, je höher die Ammoniumkonzentrationen (NH4) in der Gülle sind, desto höher können die potenziellen Emissionen sein.

Bei den Emissionen sind der pH-Wert des Bodens und die Kationenaustauschkapazität nicht unbedeutend. Ebenfalls haben die Aggregatsgröße und Einarbeitungstiefe einen Einfluss auf NH4-Emissionen. Mit zunehmender Aggregatsgröße und seichterer Bodenbearbeitung steigt das Emissionspotenzial. D.h. eine flache Einarbeitung soll nur bei kleinerer Aggregatsgröße erfolgen. Ziel bei der Schleppschlauch und Schleppschuhverteilung muss sein, die Gülle unter der Canopy (Überdachung durch den Pflanzenbestand) auszubringen, denn frühe Applikationen bergen das Risiko von Emissionen.

Dr. Fabian Lichti von der LfL Bayern behandelte die Wirtschaftlichkeit des Wirtschaftsdüngereinsatzes. Unter Berücksichtigung aktueller Marktentwicklungen ist der Wert für Wirtschaftsdünger entsprechend gestiegen. „Die Erzeugerpreise kompensieren die hohen Betriebsmittelkosten größtenteils, was bleibt ist ein angestiegenes unternehmerisches Risiko“, so das Eingangsstatement von Lichti. Der kalkulatorische Wert von Rindergülle betrug vor einem Jahr 6,70 Euro je m³, von Schweinegülle 5,26 Euro je m³. Aktuell sind die Werte im Durchschnitt doppelt so hoch. Die Berechnungen sind auf Mineraldüngeräquivalente auf Basis NH4-N bezogen. Mit einer effizienteren Ausbringtechnik kann der Stickstoff von den Pflanzen besser genutzt werden. Die Mehrkosten für effiziente Technik lohnen sich. So hat die direkte Gülleeinarbeitung rund 90% Mineraldüngeräquivalent, bezogen auf den NH4-N, das System Schleppschlauch liege bei 40%, Schleppschuh bei 50% und die Schlitztechnik bei 60-70% – abhängig von der Schlitztiefe. Lichti appellierte, trotz der hohen Düngerpreise bedarfsgerecht zu düngen und nicht zu sparen.

Markus Heinz, Leiter der Abteilung Pflanzenbau und des Versuchswesens in Triesdorf brachte Hinweise für eine effiziente Düngung. Aus seiner Sicht sollen wir bei der Gülle an der Nährstoffeffizienz arbeiten und dazu ist die NIR-Sensor-Technologie ein gutes Hilfsmittel. Sie können die Inhaltsstoffe gut bestimmen und bei einer nährstoffbasierten Abrechnung der ausgebrachten Menge einen Qualitätsnachweis liefern. Ein wichtiges Instrument ist die Dokumentation der ausgebrachten Mengen sowie der Inhaltstoffe auf der jeweiligen Fläche. Ackerbaubetriebe können auch Flüssigdünger gezielt zumischen. Heinz stellte eine höhere Nachfrage nach Wirtschaftsdünger fest. Der Anbau von grobkörnigen Leguminosen senkt die Düngerkosten. Phosphor- und Kalidünger sind im Anbaujahr 2022/2023 knapp bzw. zum Teil nicht verfügbar. In seinem Ausblick empfahl er überschüssige Düngermengen vor der Ernte 2022 anzukaufen (soweit Lagermöglichkeiten vorhanden), die Absicherung von Teilmengen an Betriebsmitteln im Herbst 2022, den Teilverkauf von Ernteware zur Gegensicherung der hohen Betriebsmittelpreise vorzunehmen und auf die Liquidität zu achten.

 

 

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