Im Süden Österreichs – in Osttirol und Kärnten – herrscht ein Borkenkäferbefall, den es in diesem Ausmaß noch nie zuvor gegeben hat. Die befallenen Regionen, meist Talschaften und höhere Lagen werden immer größer und laut Experten wird dies massive Auswirkungen auf die kommenden Jahre haben. Auch andere Regionen wie Salzburg, Oberösterreich oder Niederösterreich melden in verschiedenen Gebieten erhöhten Borkenkäferdruck.
Schutzfunktion des Waldes
In alpinen Lagen und an steilen Hängen übernimmt der Wald eine wichtige Schutzfunktion, die geschädigte bzw. entnommene Bäume nicht erfüllen können. Dadurch entsteht für im Tal gelegene Dörfer die Gefahr für Muren- und Lawinenabgänge. Betroffen sind Fichtenbestände bis 1600 m Seehöhe. Unwetterschäden durch Stürme oder Schneedruck in den letzten Jahren haben vor allem in Osttirol und Oberkärnten die Borkenkäferentwicklung begünstigt. Umgefallene Bäume, die nicht rasch aufgearbeitet werden konnten, dienten als Brutstätte für die Entwicklung von Buchdrucker (Fichtenborkenkäfer) und Kupferstecher. Der Klimawandel begünstigt die Entwicklung der Populationen, wodurch eine derart hohe Anzahl hervorkommen kann, dass sich gesunde Bäume nicht mehr zur Wehr setzen können und ebenfalls befallen werden.