Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heuer den Leitzins mehrmals angehoben. Zuvor lag dieser seit März 2016 bei null Prozent und beträgt aktuell 2,0 %. Den Leitzins müssen die Banken zahlen, wenn sie Geld von der EZB leihen. Aufgrund der hohen Inflation ist in den nächsten Monaten von weiteren Erhöhungen auszugehen. Ein höherer Leitzins hat zur Folge, dass die Zinskosten für Kreditnehmer steigen, Anleger erhalten höhere Zinsen.
Bestehende Kreditverhältnisse, die variabel verzinst wurden, sind an den Euribor gebunden. Euribor bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen viele europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren. Dabei gelten verschiedene Laufzeiten von einer Woche bis zwölf Monate. Zusammen mit dem vereinbarten Aufschlag der Bank ergibt sich der Kundenzinssatz. Somit ist für die nächsten Jahre mit steigenden Kreditzinsen zu rechnen, die in den letzten Monaten bereits entsprechend erhöht wurden.
Höhere Kosten für Finanzierung
Mit dem Anstieg der Zinssätze wachsen die Finanzierungskosten für Investitionen und den laufenden Betrieb. Giroüberziehungen müssen künftig besser kalkuliert werden. Ermitteln Sie in Ihrem Unternehmen, wie hoch die Finanzierungskosten im Verhältnis zum getätigten Umsatz sind. Liegen diese bei 2 bis 4 %, bei 6 % oder höher?