Herzlich Willkommen auf der Homepage der VLÖ
Die VLÖ ist die Berufsorganisation für landw. und forstw. Lohnunternehmen in
Österreich. Sie vertritt die Anliegen der Berufsbranche und ist Ansprechpartner
für alle Fragen rund um den Betrieb eines Lohnunternehmens.
VLÖ - Vereinigung Lohnunternehmer Österreich
Fachausbildungen im Forstbereich
Lehrberuf Forsttechniker
Seit 2016 besteht für Forstunternehmen die Möglichkeit zur Lehrlingsausbildung im Lehrberuf „Forsttechniker“.
Berufsbild für forsttechnische Dienstleistungen
In einer Lehrzeit von drei Jahren wird das Berufsbild für forsttechnische Dienstleistungen vermittelt. Dabei werden die Schwerpunkte Forstwirtschaft und forsttechnische Produktion, forstliche Betriebslehre und Maschinenkosten, Arbeitssysteme in der Waldarbeit und deren Anwendung mit dem Fokus Großmaschineneinsatz, Anforderungen an Dienstleistungen, Kundenorientierung und die Forstmaschinentechnik inklusive einfacher Service- und Reparaturarbeiten gelehrt.
Forstfacharbeiter
In den forstwirtschaftlichen Ausbildungseinrichtungen wird der Vorbereitungslehrgang für den Forstfacharbeiter in einer Dauer von 240 Unterrichtseinheiten (z.B. sechs Wochen á 40 Unterrichtsstunden) angeboten.
Für den Antritt zur Facharbeiterprüfung muss ein Mindestalter (in der Regel Vollendung 19. Lebensjahr), eine Praxis (zwei Jahre hauptberuflich bzw. vier Jahre nebenberuflich) auf einem Betrieb mit mindestens fünf Hektar Wald und eine Erste-Hilfe-Ausbildung im Umfang von mindestens 8 Unterrichtseinheiten nachgewiesen werden.
Verpflichtende Schulung für die Verwendung von Diisocyanat-Produkten ab 24. Aug. 2023
Die Verwendung und das Inverkehrbringen von Diisocyanaten ist in der EU, und damit auch in Österreich, nur eingeschränkt möglich. Ab dem 24. August 2023 ist für die Verwendung dieser Produkte eine Schulung verpflichtend. Die gültige Verordnung zielt darauf ab, die Sicherheit im Umgang mit diesen Produkten zu gewährleisten und Unfälle zu vermeiden.
Was sind Diisocyanate?
Es sind reaktive Verbindungen, die mit Alkoholen zu langkettigen Verbindungen polymerisieren und auf diese Weise stabile Strukturen bilden (in Lacken, Klebstoffen, Kunststoffen, Schäumen). Die Endprodukte sind unter den Namen Polyuretane (PU) bekannt. Diese Stoffe sind sehr vielseitig verwendet. Dabei handelt es sich beispielsweise um flexible oder starre Schäume, Klebstoffe, Lacke, Beschichtungen, Abdichtmassen und Elastomere (unter Zug oder Druck verformbare Kunststoffe).
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Der Stundenumsatz als Orientierungswert
Viele Dienstleistungen werden nach dem sogenannten Leistungspreis z.B. je Hektar, Stück, Festmeter, Schüttraummeter, Tonne, Laufmeter oder ähnlichem verrechnet.
Mit dem Leistungspreis hat der Kunde eine gut kalkulierbare Größe für seine beauftragte Arbeit. In Abhängigkeit dieser Leis-tungsgrößen kann der Kunde genau kalkulieren, wieviel ihm die Dienstleistung kostet. Damit wandert das unternehmerische Risiko, sprich der Erfolg aus der Arbeit, zu einem großen Teil auf die Seite des ausführenden Anbieters. Dieser muss seine Kalkulation und den Arbeitsprozess entsprechend gut kennen. Jüngst durchgeführte Arbeiten im Getreidedrusch haben gezeigt, dass die Ernte heuer deutlich kraftaufwendiger gegenüber den Vorjahren verläuft. Die Erntemengen je Hektar im Silomais dürften heuer in einzelnen Regionen geringer ausfallen. Das heißt, es entsteht bei Hektarpreisen ein Druck vom Kunden auf die verrechenbaren Preise.
Jungunternehmer und Brancheneinsteiger können hier leicht in eine Falle tappen, denn sie sind mit den Usancen noch wenig vertraut. Der Leistungspreis hat auch Tücken, denn die Arbeitsqualität rückt zunehmend in den Hintergrund, weil primär die bearbeitete Menge zählt. Wer Maschinen überbeansprucht und nur mäßig wartet, muss mit deutlich höheren Verschleiß- und Reparaturkosten rechnen. Auch der Dieselverbrauch kann bei mangelnder Wartung z.B. stumpfen Messern entsprechend steigen. Somit ist ein vernünftiger Kompromiss aus Leistung, Arbeitsqualität und Maschinenwartung zu finden.
Sachgerechte Preisbildung
Wenn der Unternehmer seinen Preis fair und gut kalkulieren kann, dann ist der Leistungspreis durchaus eine vernünftige Variante. In Zeiten von Preiskampf, Dumping und Preisvorgaben durch den Kunden kann diese Methode teuflisch bis ruinös sein. Hier sind für den Unternehmer wichtige Kenngrößen zu beachten, die bereits während der Arbeitsausführung ersichtlich sind. Wer nur nach Hektar, nach Festmeter oder anderen Leistungseinheiten ohne die notwendige Zeiteinheit fährt, arbeitet im Nebel und kann sich dadurch auch keinen ausreichenden Überblick verschaffen.
Forsttechnik in der Hand von Profis
Liebe Unternehmerin und Unternehmer,
geschätzte Mitglieder,
Lohnunternehmen sind Spezialisten bei der Erbringung von zeitgemäßen und rationellen Arbeitserledigungen. Das trifft für alle Sektoren von ländlichen Dienstleistungen zu. Dazu zählen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Kommunalbereich, Infrastruktur und der Bau- und Transportsektor.
Im veröffentlichten Bericht des BFW (Bundesforschungszentrums für Wald) über die Ausstattung der Forsterntetechnik in den Forstbetrieben über 200 Hektar und in Forstunternehmen gingen beeindruckende Aussagen hervor. In den Forstbetrieben über 200 Hektar beträgt der Anteil für fremdvergebene Holzernte mittlerweile rund 75 % des Gesamteinschlages. Seit der Erhebung im Jahr 1986 hat sich der Technikeinsatz stark verändert. Die Holzernte wurde von den Forstbetrieben zunehmend an Dienstleistungsbetriebe der Forstwirtschaft, sprich Forstunternehmen ausgelagert.
Österreich ist ein Waldland mit 4,02 Mio. Hektar Waldfläche bzw. 47,9 % der Landesfläche. Die Fläche für den Ertragswald beträgt 3,34 Mio. Hektar, 678.000 Hektar stehen außer Ertrag. Die Waldfläche der bäuerlichen Betriebe beträgt 1,73 Mio. Hektar und entspricht 50 % des Ertragswaldes, Betriebe über 200 Hektar weisen eine Forstfläche von 794.000 Hektar aus, dies entspricht 22 %, die Bundesforste bewirtschaften 511.000 Hektar, das entspricht 15 %, der Gemeinschaftswald kommt auf einen Anteil von rund 10 %, Gemeindewald mit 2 % und Landeswald mit 1 % des Ertragswaldes.
Holzmarkt der LK Österreich
Kaum Nachfrage nach Rundholz
Die österreichische Wirtschaft befindet sich aktuell in einer Stagnation, die auf deutliche Rückgänge in der industriellen Produktion zurückzuführen ist. Vor allem die Bauwirtschaft ist negativ betroffen, weil deutlich gestiegene Baukosten und Kreditzinsen in Kombination mit dem erforderlichen Eigenkapital zu einem starken Rückgang der Wohnbauinvestitionen führen. Eine Verbesserung wird auch für 2024 nicht erwartet.
Nadelsägerundholz
Die allgemeinen Rahmenbedingungen am Holzmarkt sind daher denkbar schlecht. Sowohl Schnittholzpreise als auch die abgesetzten Mengen befinden sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Sägewerke versuchen mit einer deutlichen Reduktion des Angebots eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Die in den Sommermonaten üblichen Urlaubs- und Wartungsstillstände werden daher verlängert. Bedarf und Nachfrage nach Nadelsägerundholz sind dementsprechend eingebrochen. Bestehende Verträge werden vereinzelt sogar käuferseitig gekündigt. Neuverträge sind rar und werden nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume abgeschlossen. In den letzten Wochen gab es beim Leitsortiment Fichte A/C 2b+ einen Preisverfall von bis zu 20 Euro je FMO, wobei die Marke von 100 Euro zumeist unterschritten wird. Eine vielerorts kontingentierte Übernahme aufgrund voller Lager verzögert zudem den Abtransport von zeitgerecht aufgearbeitetem Kalamitätsholz. Dies betrifft auch die geringen Mengen aus den Gewitterstürmen vom 11./12. Juli, die es prioritär aufzuarbeiten gilt. Im Sog der Fichte ist der Absatz von Kiefer nahezu zum Erliegen gekommen. Teilweise wird Sägerundholz als Industrierundholz eingekauft.
Industrieholz
Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind derzeit sehr gut bevorratet, die Außenlager stoßen ebenfalls schon an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Nachfrage nach Nadelindustrierundholz ist dementsprechend gering, die Preise rückläufig. Die Übernahme ist streng kontingentiert, waldseitige Lager derzeit aber noch nicht gegeben. Bei Rotbuchenfaserholz wurden die Preise ebenfalls herabgesetzt.
Anhaltspunkte zur Preisfindung von Silomais
Für Silomais gibt es keine Preisnotierungen, daher spielen sowohl die Preiserwartung für Körnermais als auch die eingesparten Trocknungskosten eine wesentliche Rolle bei der Preisfindung.
Einflussfaktoren zur Preisfindung
Da durch die Ernte der Ganzpflanze mehr Nährstoffe entzogen werden als bei der Ernte von Körnermais, haben auch die Düngerpreise einen Einfluss auf die Preisfindung. Beim Kauf bzw. Verkauf ab Feld ist zusätzlich eine möglichst realistische Ertragseinschätzung bedeutend.
Die ersten Preisbildungen bei Körnermais für die Ernte 2023 liegen um rund 225 Euro je Tonne, wobei noch mit Schwankungen zu rechnen ist. Derzeit schwanken die Preise an der internationalen Börse Euronext um bis zu 10 Euro je Tonne und Tag! Für Dünger gibt es aktuelle Marktpreise, die gegenüber dem Vorjahr deutlich gefallen sind. Auch bei den Trocknungskosten ist ein deutlicher Rückgang gegenüber 2022 zu erwarten. Die Maisbestände sind heuer auf Grund der schwierigen Witterungsverhältnisse sehr unterschiedlich und lassen hohe Ertragsunterschiede erwarten.
Zur Unterstützung bei der Preisfindung zwischen Landwirten wird in der Tabelle das Kalkulationsschema zur Preisableitung für Silomais auf Basis des Körnermais dargestellt. Die Kosten für das Häckseln und den Abtransport des Häckselgutes übernimmt die Käuferin.
Die Verrechnungsgrundlagen beim Handel mit Silomais sind sehr unterschiedlich. In der Praxis gibt es die Preisbildung je Hektar, je Tonne Frischmasse – es wird das Erntegut gewogen – oder auf Basis einer exakten Gewichts- und Trockensubstanzbestimmung des Erntegutes (Preis je Tonne Trockenmasse). In den Kalkulationstabellen werden daher für die unterschiedlichen Verrechnungsmethoden Preise ermittelt.
Berechnungsmethode
Um auf Basis eines erwarteten Körnermaispreises einen Preis für Silomais abzuleiten, sind einige Rechenschritte notwendig. Vom geschätzten Körnermaiserlös je Hektar sind die eingesparten Drusch-, Transport und Trocknungskosten abzuziehen und der erhöhte Nährstoffentzug durch den Abtransport der Gesamtpflanze hinzuzurechnen. Dies ergibt einen Preis je Hektar Silomais ab Feld ohne Erntekosten. Vom Körnermaisertrag wird über ein Korn/Strohverhältnis der Trockenmasseertrag je Hektar Ganzpflanze geschätzt und ein Preis je Tonne Trockenmasse errechnet. Aus dem Trockenmassegehalt des Häckselgutes wird der Preis je Tonne Frischmasse ermittelt. Bei Anwendung dieses Kalkulationsschemas ergibt sich aus Sicht des Verkäufers derselbe wirtschaftliche Ertrag, unabhängig davon, ob Körnermais oder Silomais verkauft wird. Dafür sind jedoch mehrere Kalkulationsannahmen zu treffen.